Die IDB fordert: Kinderrechte und eine diskriminierungsfreie Schule gehören in den
Vordergrund!
Die Initiative für ein diskriminierungsfreies Bildungswesen ist ein unabhängiger,
gemeinnütziger, ehrenamtlich tätiger Verein, der Diskriminierungserfahrungen im
gesamten Bildungsbereich dokumentiert. Es werden alle 7 Diskriminierungsgründe
der EU erfasst. Ziel ist die lückenlose Umsetzung der europäischen Menschen- und
Kinderrechtskonvention im Klassenzimmer, was zurzeit in Österreich leider nicht
flächendeckend der Fall ist. Wir verweisen auf die Zahlen unseres letzten
Jahresberichts „Diskriminierung im österreichischen Bildungswesen 2017“, welchen Sie hier finden können.
Mit großer Sorge nehmen wir die Debatte zu einem angeblichen „Kulturkampf im
Klassenzimmer“ wahr, die unweigerlich dazu führen wird, dass
Fälle von Diskriminierung im Bildungsbereich noch weiter zunehmen werden.
Eine populistische Debatte auf dem Rücken von Kindern und Jugendlichen
loszutreten, ohne dass die Betroffenen selbst zu Wort kommen, und, die von Seiten
der Politik instrumentalisiert wird, halten wir für ethisch nicht vertretbar.
Interreligiöse und interkulturelle Konflikte zwischen SchülerInnen und LehrerInnen
entstehen vor allem dort, wo sich SchülerInnen in ihrer Diversität nicht in der
Lehrerschaft wiederfinden.
Es ist bemerkenswert, dass an Schulen mit einem sehr hohen Migrationsanteil in der
Schülerschaft, oft keine einzige Lehrperson ebenfalls Migrationshintergrund mit den
damit verbundenen Kompetenzen hat.
Zur Verbesserung des Schulklimas für alle Beteiligten, sowie zur Etablierung einer
diskriminierungsfreien Schule fordern wir BM Dr. Faßmann auf, im Rahmen der von ihm
geplanten Studie auch Daten zur Zusammensetzung der Lehrerschaft zu erheben.
Als einen wichtigen Lösungsansatz empfehlen wir die Diversifizierung des
Lehrkörpers, indem gezielt LehrerInnen mit mehrsprachigen, interkulturellen und
interreligiösen Kompetenzen eingestellt werden, die mit ihrer Expertise besser mit
Konflikten in einem diversen Setting umgehen können. Weitere Empfehlungen finden
Sie in unserem 10-Punkte-Plan.